Asanas sind nicht alles im Yoga

Asanas (Körperstellungen im Yoga) sind nicht das Ziel von Yoga. Sie sind ein Werkzeug, um dieses zu erreichen. Allerdings gibt es mittlerweile viele Yoga Unterrichtende und auch Übende, die sich nur auf Asanas und den Körper konzentrieren.


 

Wenn bei der Praxis der Fokus auf den Körper gelegt wird, ignorieren wir oft das Positive des Yoga für Geist und Seele. Wenn ein Flow korrekt durchgeführt wird, vereint sich der Atem mit der Bewegung. Bei statisch gehaltenen Asanas ist die Aufmerksamkeit auf den drshti (Punkt der Aufmerksamkeit) gerichtet. Eine gehaltene Asana kann auch eine Meditationsform sein.



Warum ist es falsch, den Schwerpunkt der Ausrichtung über andere Prinzipien des Yoga zu stellen? Jeder Mensch hat eine einzigartige Anatomie. Unsere Körper sind nicht identisch, wir haben alle verschiedene Stärken und Schwächen und unsere Gelenke haben auch unterschiedliche Ausbildungen. Wenn die körperlichen Unterschiede in Bezug auf das Skelett und Muskeln ignoriert werden, kann es zu ernsthaften Verletzungen kommen. Fast jede Asana können wir so anpassen, dass sie von jedem Körper trotz einer eventuellen körperlichen Einschränkung ausgeführt werden kann.

 

Sich als Unterrichtende(r) nur an eine Ausführung festzuhalten, schließt alle aus, die nicht oder noch nicht beweglich oder kräftig genug sind.

Yoga ist keine Aufführung, es sollte nicht benotet oder beurteilt werden. Wenn wir eine Yogastellung äusserlich visuell perfekt ausführen, dann nennen wir es lieber rhythmische Sportgymnastik und nicht Yoga. 


Eine Asana perfekt zu machen, sollte nicht damit verwechselt werden, sie perfekt auszuführen. Eine Asana ist dann perfekt, wenn der Übende die Körperstellung seinen Fähigkeiten entsprechend anpasst, regelmäßig übt und bei der Praxis auf die nötige Entspannung achtet.

 

Wir sollten unsere eigenen Fähigkeiten entwickeln und uns nicht zu stark auf den Lehrenden konzentrieren, denn Mittelpunkt sollte unsere Praxis sein – und nicht der Lehrer.

 

Das Körpergefühl sollte im Mittelpunkt stehen – nicht der Kopf.

Der kraftvolle Teil einer Asana liegt nicht in der äußeren Erscheinung, sondern in dem Fließen der Energien durch den Körper. Anstatt in uns hinein zu gehen, schauen manche Yoga Übende zum Nebenan- sie vergleichen sich im Äußeren mit den anderen. 

 

Pranayama & Meditation

Im Hatha-Yoga lernen wir, Körper und Atem zu beobachten um so den Geist zu beruhigen.

Yoga-Stile, die sich besonders auf die körperliche Praxis konzentrieren, legen wenig oder gar keinen Wert auf Pranayama sowie Meditation im Unterricht. 



Fazit:

Yoga ist mehr als reine Asana-Praxis, es steckt mehr dahinter als fit zu sein und gut auszusehen. Es ist eine spirituelle Praxis. Wenn wir uns nur auf unseren Körper fokussieren, verlieren wir den Wert von Yoga. Anstatt unseren Körper und unsere Knochen anzupassen und uns über unsere Fähigkeiten hinaus zu verbiegen, sollten wir unseren Geist und unsere Seele, unsere Werte und Moral anpassen. Lasst uns mehr Yoga praktizieren, und nicht nur Asanas. 

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